Programmheft März - Juli 2025

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Ji Yitao an Ji Xianlin

Foto der Familie ohne Ji Xianlin, Ji Yitao zweiter von links

 

Zwei Briefe, 6. August 1948 und 28. Oktober 1948, JI Yitao an seinen Neffen JI Xianlin

 

Diese beiden Briefe, die JI Yitao aus Jinan an seinen Neffen JI Xianlin schrieb, der an der Peking-Universität lehrte, spiegeln die Zuneigung eines Älteren zu seiner jüngeren Generation und bestimmte Aspekte der Gesellschaft jener Zeit wider.

Der Briefschreiber, JI Yitao (* 1883; † 1955), dessen richtiger Name JI Sicheng war, stammte aus Dorf Guanzhuang, Kreis Linqing, Provinz Shandong, und war ein Onkel von JI Xianlin. JI Yitao kam in jungen Jahren nach Jinan und wurde an der Militärschule von Shandong aufgenommen. Nach seinem Abschluss arbeitete er im Büro für den Gelben Fluss in Jinan und gründete eine Familie. Er „las viele Schriften, Geschichte und Bücher selbst, konnte Gedichte schreiben, war gut in Kalligraphie und konnte Siegel eingravieren.“ (Autobiographie von JI Xianlin) Als JI Xianlin sechs Jahre alt war, ging er nach Jinan zu seinem Onkel JI Yitao. Er besuchte zunächst eine Privatschule, dann die Grund- und Mittelschule in Jinan, bis er im Alter von 19 Jahren an der Tsinghua-Universität aufgenommen wurde, wo sein Onkel eine entscheidende Rolle für seine Entwicklung spielte.

Der Adressat, JI Xianlin (* 6. August 1911 in Linqing; † 11. Juli 2009 in Beijing), war auch unter dem Namen Xibu und Qizang, bekannt. Er war Seniorprofessor an der Peking-Universität und ein international renommierter Orientalist, Indologe, Sanskritist, Literaturübersetzer und Pädagoge.

JI Xianlin, geboren am 6. August 1911 im Dorf Guanzhuang, Kreis Linqing, Provinz Shandong, besuchte 1917 eine Privatschule in Jinan und 1918 die Grundschule; 1923 wurde er in die Zhengyi-Mittelschule aufgenommen, dann in die Mittelschule der Shandong-Universität, wo er Deutsch zu studieren begann, und 1929 in die Jinan Oberschule, ein Provinzgymnasium; 1930 wurde er in die Abteilung für westliche Literatur der Tsinghua-Universität aufgenommen, schloss 1934 ab und kehrte als Lehrer an die Jinan Oberschule zurück. 1935 wurde er als Masterstudierender nach Deutschland an der Tsinghua-Universität zugelassen, und im September desselben Jahres ging er zum Studium an die Universität Göttingen in Deutschland mit dem Hauptfach Indologie, wo er nacheinander bei Prof. Waldschmidt und Prof. Sieg studierte und Sanskrit, Pali und Tocharisch lernte und seine akademische Richtung für sein ganzes Leben festlegte. 1941 schloss er sein Studium an der Universität Göttingen mit Auszeichnung ab und erhielt den Titel eines Doktors der Philosophie. Im Oktober 1945 verließ er Deutschland und kehrte über die Schweiz in sein Heimatland China zurück. 1946 wurde er auf Empfehlung von CHEN Yinque als Professor an die Peking-Universität berufen, wo er den Lehrstuhl für Orientalische Sprachen und Literatur gründete und als erster Leiter des Lehrstuhls das Studium der Orientalistik in China in einem modernen Sinne einleitete.

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