Programmheft SEP-DEZ 2024:

Für eventuelle Änderungen bitte vor Veranstaltungen auf der Website informieren.

Studienblätter aus China (1953) von Gustav Seitz

„Es ist die merkwürdigste Reise die ich gemacht habe.“

Gustav Seitz (1906 – 1969) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer des 20. Jahrhunderts und hat mit seinen realistischen und ausdrucksstarken Werken einen bleibenden Eindruck in der Kunstwelt hinterlassen.

1951 reiste Gustav Seitz mit einer DDR-Delegation durch China und schuf dabei beeindruckende Tuschezeichnungen, die zu den ersten europäischen Kunstwerken über das Leben in der VR China nach 1949 zählen. Die Veröffentlichung der „Studienblätter aus China“ stieß jedoch auf Widerstand und das Buch wurde zunächst verboten. Erst 1953 erschien eine überarbeitete Version. Seitz blieb bis 1958 in Ost-Berlin, bevor er an die Hochschule für Bildende Künste Hamburg berufen wurde.

Seitz' „Studienblätter aus China“ und seine Reisefotos bieten einen einzigartigen Blick auf Chinas Neuanfang, der heute kaum noch sichtbar ist.

 

Ausstellungsthema: Die Ausstellung beleuchtet Seitz' Reise nach China und präsentiert seine eindrucksvollen Tuschezeichnungen und Fotografien, die eine seltene Perspektive auf das China der 1950er Jahre bieten. Entdecken Sie, wie Seitz' Werke den künstlerischen Austausch zwischen Ost und West in einer Zeit politischer Spannungen dokumentieren.

 

Ausstellungszeitraum
FR. 22. Nov. – FR. 20. Dez.  

 

Vernissage: FR. 22. Nov. 18:00 Uhr
Einführung in die Ausstellung durch den Kurator Lutz Dittrich.

Konfuzius-Institut Leipzig,
Otto-Schill-Str. 1 04109 Leipzig

Montag bis Donnerstag, 13 bis 17 Uhr

Eintritt frei

2. DEZ Vortrag von Konstantin Ulmer (SUB Hamburg)

Fortschritt, Formalismus, Faustus. Verlagswesen und Zensur in der DDR zwischen 1949 und 1956

Di, 2. DEZ • 18 Uhr • Konfuzius-Institut Leipzig, Otto-Schill-Straße 1, 04109 Leipzig

 

Viele Autor:innen und Künstler:innen, die während der Naziherrschaft verfolgt worden waren, entschieden sich nach 1945 bewusst für ein Leben und Wirken in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. in der DDR. Zu einem Zentrum des kulturellen Neuaufbaus wurde der im August 1945 gegründete Aufbau-Verlag. Der Ost-Berliner Verlagsgigant überzeugte mit einem in Umfang und Inhalt unübertroffenen Programm, spürte aber insbesondere in den frühen 1950er Jahren den langen Arm der Zensur, etwa bei der Debatte um Hanns Eislers Opernlibretto „Johann Faustus“ oder dem Verbot der „Studienblätter aus China“ von Gustav Seitz.

Der Literaturwissenschaftler und Publizist Dr. Konstantin Ulmer, Referent für Öffentlichkeitsarbeit in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, lädt zu einer Exkursion ins Verlagsfeld der DDR ein, das wie ein Seismograph für politische Erschütterungen funktionierte.

Im Rahmenprogramm der Seitz-Ausstellung. Der Eintritt ist frei.

10. DEZ Vortrag von Antonella Meloni (Staatliche Kunstsammlungen Dresden)

Ästhetik und Form im Werk von Gustav Seitz

Im Vortrag ‚Ästhetik und Form im Werk von Gustav Seitz‘ nimmt Antonella Meloni, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das künstlerische Schaffen eines der bedeutendsten Bildhauer der Nachkriegszeit unter die Lupe. Seitz’ Werk, das sich durch eine subtile Verbindung von Modernität und klassischer Formensprache auszeichnet, wird im Kontext seiner einzigartigen ästhetischen Vision und der Entwicklung seiner künstlerischen Sprache beleuchtet. Meloni erläutert, wie Seitz mit seiner Meisterschaft in der Bearbeitung von Material und Raum neue Maßstäbe setzte und dabei eine tiefgreifende Reflexion über Schönheit und Ausdruck fand. Dabei wird auch untersucht, inwieweit sein Schaffen von den Erfahrungen geprägt wurde, die er während seiner Zeit in China machte. Der Vortrag bietet einen facettenreichen Einblick in die Welt eines Künstlers, dessen Arbeiten bis heute in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen präsent sind.

Im Rahmenprogramm der Seitz-Ausstellung. Der Eintritt ist frei.

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