Programmheft SEP-DEZ 2023 PDF:

Im Rahmen des "Dies Academicus" bietet Viktor Kalinke eine Lesung aus seiner Übersetzung des Zhuangzi dar

LESUNG

Viktor Kalinke
stellt seine deutsche Übersetzung des "Zhuangzi" vor:

"Warum überhaupt eine weitere Übertragung und weitere Deutung von Zhuang Zi?“ fragt der Bonner Sinologe und Übersetzer Wolfgang Kubin (2013, S. 8) in der Einleitung zu seiner bei Herder erschienenen Textauswahl. Hat sich die Diskussion um diesen altchinesischen Klassiker nicht erschöpft?

Das Buch Zhuangzi gilt als die „Bibel des Daoismus“: es zeichnet sich aus durch einen allegorischen, gleichnishaften Stil, schillern­de Erzählprosa und auf die philosophische Spitze getriebene Dialoge. Martin Buber, Hermann Hesse, Martin Heidegger – um nur einige zu nennen – öffneten ihr Denken diesem anspruchsvollsten Autor des alten China. Trotz seines ehrwürdigen Alters und dank seiner „Häutungen“ in über 500 Kommentaren ist dieses Buch von erstaunlicher, auch den Westen betreffender Aktualität.
„Von allen bedeutenden Werken des alten China nährt das Buch Zhuangzi den Geist auf die fas­zi­nierendste, poetischste und vielfältigste Weise.“ (Liu Xiaogan)

Die Rezeption hierzulande wurde von der Ausgabe Ri­chard Wilhelms, einer Pio­nierleistung aus dem Jahr 1912, dominiert, die den textus receptus nach Guo Xiang (gest. 312) um etwa ein Drittel gekürzt und verfälscht wiedergibt.

Im ersten Teil dieses Vortrags werden Autor und Buch in die zeitgeschichtlichen Strömungen der chinesischen Philosophie eingeordnet, es werden anhand ausgewählter Passagen die Schwierigkeiten und Herausforderungen skizziert, denen sich die Übersetzer gegenüber sehen und es wird die Herangehensweise an die Übersetzung, die dieser Neuausgabe zugrundeliegt erläuteret.

Im zweiten Teil kommen Auszüge aus dem Buch Zhuangzi in Form einer Lesung zu Gehör.

  • Mo, 04. Dezember 14.00 - 16.00 Uhr
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